Die Norfer Sappeure
Beiträge zur Geschichte des Sommerbrauchtums
im Kreis Neuss

Vor- und Grußworte


 

Die Redaktion der Festschrift

  Im Jahr 1998 feierten wir den 75. Geburtstag der Norfer Sappeure. Nun gibt es schon über 100 Jahre Schützen und Schützenfeste in unserem Heimatort, und so war dieser Festtag an sich nichts Besonderes. Gerade die größeren und älteren Korps bieten unseren Bürgern anlässlich der - naturgemäß - immer zahlreicher werdenden Jubiläen bekanntermaßen unterhaltsame und fröhliche Veranstaltungen.

  Für ein kleines Korps, wie das unsere, ist dagegen ein solches Jubiläum ein herausragendes Ereignis. Es erfordert alle Anstrengungen, einen würdigen Rahmen zu finden und geeignete Höhepunkte zu schaffen. Sind doch solche Jubiläen besonders dazu geeignet, die Gemeinschaft der Bürger über das Gemeinsame zu fördern und zu festigen, getreu unserem Motto: Glaube, Sitte und Heimat.

  Als Ergänzung zu den Festveranstaltungen haben wir eine entsprechende Festschrift gestaltet, die Ihnen in Auszügen hier präsentiert wird.

  Beiträge zur Geschichte des Sommerbrauchtums im Kreis Neuss haben wir sie genannt, da wir außer der Chronik unseres Korps auch Artikel darin versammelt haben, die über den Rahmen unseres Norfer Korps hinausgehen. Sie bieten Ihnen Informationen, die das Verständnis für das Schützenwesen im Allgemeinen und für die Sappeure im Besonderen vertiefen sollen.

  So möge sie über die Festtage hinaus wirken und immer wieder Anlass geben, darin zu blättern und aus den Artikeln und Aufsätzen Kraft und Anregungen zu ziehen. Wir möchten an dieser Stelle auf die z. T. erstmalig veröffentlichten historischen Fotos hinweisen. Für die älteren Mitbürger in Norf werden sie Anlass für Rückbesinnung und - hoffentlich - goldene Erinnerungen sein, für die jüngeren eine Art lebendiger Heimatkunde.
 

Harald Knaup    Uwe Knaup    Jürgen Kuhfuß    Wilhelm J. Offer


 

Grußwort Korpsführung

Fünfundsiebzig Jahre Sappeur-Korps Norf  heißt 75 Jahre Tradition.

Im Jahre 1923 schlossen sich einige Idealisten zusammen und legten den Grundstock für das heutige fünfundsiebzigjährige Jubiläum des Sappeur-Korps Norf.

Fünfundsiebzig Jahre Sappeur-Korps Norf bedeuten fünfundsiebzig Jahre Kameradschaft unter Schützenbrüdern und fünfundsiebzig Jahre Treue zu unserem Heimatort Norf. Ein wichtiger Anteil am Fortbestand und Wachsen des Korps war die Förderung der Jugend.

So wurde ein Fundament geschaffen, das von der Jugend getragen und von den Älteren zusammengehalten wird.

Wir wünschen uns, dass auch in Zukunft der Gemeinschaftssinn und die Freude, am aktiven Schützenleben teilzunehmen, weiterhin Bestand hat.

Die Korpsführung:

Bernd Schubert, Major
Hans-Peter Ganske,
Hauptmann

 

Grußwort Schirmherr

Es ist für mich eine große Ehre und Freude, Schirmherr für das Jubiläum "75 Jahre Sappeur Korps Norf 1923" zu sein.

Mein Großvater Anton Ingmann war einer der Gründer des Pionierzuges im Jahre 1923 und lange Jahre als Zugführer aktiv. In der Krisenzeit nach dem ersten Weltkrieg hatten sich die Männer aus Norf zusammengetan, um in der großen Gemeinschaft der Schützenbruderschaft Freude zu erleben, aber auch, um sich gegenseitig nach Kräften zu unterstützen.

Mein Vater Johann Steinfort folgte ihm auf diesem Posten. Mein Bruder Anton Steinfort, meine Schwäger Josef Stammen, Peter Offer und Klaus Goebel führten das Sappeur Korps der Jahre nach dem zweiten Weltkrieg im Sinne von Glaube, Sitte und Heimat weiter und sind ihm auch heute noch freundschaftlich verbunden. Ich bin also in eine Sappeurfamilie hineingeboren worden, erlebte in schweren Nachkriegszeiten Freundschaft und Kameradschaft der Sappeure hautnah.

Schon als junger Musiker durfte ich mit "Frohsinn Norf" für diesen stolzen Zug spielen. Eine Tradition, die der heutige Musikverein unter der Leitung von Günter Steinfort, dem Sohn meines Bruders Anton, mit Freude fortführt.

Der Pionierzug des Jahres 1923 hat sich im Zeitraum von 75 Jahren zu einem stattlichen Korps mit 3 Zügen entwickelt, im Jubiläumsjahr geführt von Major Bernd Schubert und Hauptmann Hans Peter Ganske.

Die Schützen-Frauen im Sappeur Korps haben großen Anteil an der Gestaltung und am Gelingen des Vereinslebens.

Ihnen allen ist es zu verdanken, dass traditionelle Werte erhalten und die christliche Gemeinschaft der St. Andreas Schützenbruderschaft Norf mit Leben erfüllt werden.

Ich gratuliere dem stattlichen blauweißen Korps an der Spitze des Regiments, "meinem" Sappeur Korps, zum Jubiläum und wünsche ihm auch in der Zukunft Männer und Frauen, die zu ihrer eigenen Freude und zum Wohl der Gemeinschaft die Tradition unserer Väter mit Engagement fortführen.

Willi Steinfort
Schirmherr

 

Grußwort Brudermeister St. Andreas Schützenbruderschaft Norf

Fünfundsiebzig Jahre Sappeurkorps Norf bedeutet fünfundsiebzig Jahre Kameradschaft unter Schützenbrüdern. Fünfundsiebzig Jahre Idealismus im Sinne unserer Zielsetzung um Glaube, Sitte, Heimat. Aber auch fünfundsiebzig Jahre fester Treue zu unserem Heimatort Norf.

Im Jahre 1923 schlossen sich, in einer schwierigen Zeit, einige Idealisten zusammen und legten den Grundstock für die heute fünfundsiebzigjährige Tradition des Korps. Mit dieser Gründung gewann nicht nur das Norfer Schützenwesen an Vielfalt, es fand auch eine Gemeinschaft zusammen, welche sich zu einer wertvollen Bereicherung für das Vereinswesen entwickeln sollte.

Das Erscheinungsbild eines Sappeurs wird wesentlich geprägt durch das Tragen einer imposanten, ins Auge fallenden Uniform, welche das Kommen eines farbenprächtigen Schützenregiments ankündigt.

Wichtiger als das Erscheinungsbild durch die Uniform sollte jedoch stets der Mensch sein, das gemeinsame Miteinander, der Gemeinschaftssinn.

Dies sind Werte, die die Sappeure als eines der zahlenmäßig kleinsten Korps unserer Bruderschaft stets aufrecht gehalten haben, und diese Gemeinschaft über Jahre hin gefestigt und zu einer großen Bereicherung des Norfer Schützenwesens haben werden lassen.

Die Zielsetzung unserer Vereinigung ist auch Zielsetzung des Korps und stetiges Leitbild für das Handeln seiner Mitglieder.

Ich wünsche dem Sappeurkorps ein gutes Gelingen ihres Jubiläumsfestes, wozu umfangreiche Planungen im Vorfeld erforderlich waren.

Der Einsatz der Idealisten, die hieran beteiligt waren, ist nicht hoch genug zu bewerten. Ihnen gebührt ein besonderes Dankeschön.

Machen wir uns auch in Zukunft die Ideale des Schützenwesens zu eigen. Denn wenn wir es schaffen, den Sinn der Gründer und unserer Väter aufrecht zu halten und weiter fortzuführen, sollte unserer großen Schützengemeinschaft eine stets glückliche Zukunft beschieden sein.

Zeigen wir Idealismus. Pflegen wir Gemeinsamkeit und Kameradschaft, im Sinne unserer Zielsetzung um Glaube, Sitte, Heimat.

Heinrich Lambertz,
Brudermeister St. Andreas Schützenbruderschaft

Grußwort Präses der Bruderschaft

Herzlichen Glückwunsch dem Norfer Sappeur Korps.

Sie fallen auf, unsere Sappeure, wenn sie hinter den Vorreitern an der Spitze des Schützenregimentes durch die Straßen unseres Heimatortes ziehen. In ihren schmucken Uniformen und mit ihren akkuraten Reihen sind sie eine Augenweide.

Ihr 75jähriges Jubiläum rückt sie in besonderer Weise in diesem Jahr in den Blickpunkt des Interesses. Ist ein solches Jubiläum doch Anlass für Rückblick und Ausblick.

Das Gründungsjahr 1923 erinnert an die notvolle Zeit von Inflation, Arbeitslosigkeit und Armut, und an die Initiativen mutiger Männer, die nicht resignierten!

Mag sein, dass gerade diese frühen, entbehrungsreichen Jahre den Grundstein legten für den bemerkenswerten Umstand, dass diese Gemeinschaft in den wechselvollen 75 Jahren durchgehalten und die Dorfgeschichte aktiv mitgestaltet hat.

Es lohnt sich und ist notwendig, diese Tradition in einer Zeit fortzusetzen, die von Wertezerfall und zunehmender Orientierungslosigkeit gekennzeichnet ist. Wie können wir auf diese Herausforderung antworten mit unserer Verpflichtung, Sorge zu tragen für Heimat, Sitte und Glaube?

Wünschen wir uns, dass auch die Norfer Sappeure ein wenig mit dazu beitragen können, Antwort auf diese zentrale Frage zu finden.

Noch ein anderer Gedanke bewegt mich bei der Niederschrift diese Grußwortes:

Auf Festen der Sappeure durfte ich immer wieder viel "Familiensinn" erleben.

Dass es auch damit gut weitergeht, ist mein besonderer Wunsch.

F.J. Freund
Präses und Pfarrer St. Andreas Kirchengemeinde

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