Irland 1993

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Unsere Irland-Tagebücher

15.05.1993 - 06.06.1993

Tagebuch

von Konni Offer

2. Woche (22.05.1993 - 28.05.1993)


Samstag, 22.05.1993 Lisdoonvarna - Portumna - Meelick

 Nach unserem letzten Farmhausfrühstück packten wir mal wieder das Auto. Komisch, heute passte alles besser. In Lisdoonvarna, im Smoke Haus, kauften wir noch schnell ein Stück Räucherlachs.
 Dann ging es weiter in Richtung Portumna. Je näher wir dem Shannon kamen, je besser wurde das Wetter. Unterwegs meinte Richard, er hätte doch sehr gerne ein altes Straßenschild als Souvenir. Es wurden die diversen Möglichkeiten durchdiskutiert, wie man zu einem bzw. zwei Schildern kommen könnte. Wir malten uns eine Nacht- und Nebelaktion aus und erörterten das hierfür nötige Werkzeug. Richard meinte:" Und dann steht plötzlich ein Polizist hinter uns und fragt: May I help you?" Wir lachten uns scheckig.
 Unterwegs liefen jede Menge Kühe und Kälber über die Straße und unsere "Frau Dr. Grzimek" hatte ihre helle Freude.
 Kurz nach 11 Uhr kamen wir dann schon bei der Emerald Star Line an. Es hieß, kurz nach Mittag könnten wir unser Boot übernehmen. Wir sahen uns den Film zur Erklärung an und erledigten den Papierkrieg.
 Da wir noch genug Zeit hatten, fuhren wir in die Stadt zum Essen. In einem Take-Away mit Restaurant gab es "endlich" wieder Burger mit Chips. Zurück zur Marina war unser Boot leider immer noch nicht fertig.
 Gegen drei Uhr war es dann so weit. Man übergab uns die "Bofin Star", eine Lake Star. Nun konnten wir unsere ganzen Plörren vom Auto ins Boot umpacken. Wir machten Arbeitsteilung, die Männer fuhren zum Einkaufen in die Stadt und wir Mädels räumten das Boot ein. Inzwischen war es ordentlich warm geworden und Monika und ich entschieden uns für ein T-Shirt. Dann begann sie zu fluchen: Richard hatte ihr nicht die Zahlenkombination vom Koffer gegeben. So packten wir erst mal alles andere aus.
 Als die Männer von ihrer Einkaufstour zurück kamen, hatte man das Gefühl, sie hätten Portumna leer gekauft. Von der Emerald Star Line zeigte uns ein junger Mann das Nötigste zur Einweisung. Wir machten ihn auf die Fenster im Bug aufmerksam, die mit Pflaster zugehalten wurden. Wilhelm stellte aber schnell fest, dass sie nur seitenverkehrt eingesetzt waren und wir vertauschten sie. Der junge Mann meinte nur ganz trocken mit einem Lächeln zu uns:" Welcome in Ireland."
 Wir verstauten den Rest der Klamotten und schmissen den Motor an. Die Schleuse in Meelick wollten wir heute noch bewältigen. Dort war aber absoluter Massenandrang. Das Tor war zu und Kreisen war angesagt; der Anleger war voll besetzt. Als dann alle eingefahren waren lagen die Boote fast gestapelt in der Schleuse.
 Wir legten direkt oberhalb der Schleuse an - hinter einem kleinen Privatboot. Die beiden von der Besatzung des "Bötchens" machten richtig Abenteuerurlaub. Die Kabine war so klein, dass die Füße im Schlafsack draußen lagen. Jetzt kochten wir unser erstes Essen an Bord, wie könnte es anders sein, Spaghetti Bolognese.
 Nach dem Abendessen war es recht spät geworden und wir waren alle kaputt. So fielen wir gegen 11 Uhr in die Kojen.

Sonntag, 23.05.1993 Meelick - Shannonbridge - Clonmacnoise

 Wie erwartet, standen die Männer früh auf und beschäftigten sich mit angeln. So hatten wir Frauen die Betten für uns alleine und konnten mit Ruhe ausschlafen.
 Nicht nur der Schleusenwärter hatte die Schleusen geöffnet. Es regnete, und bei den Beiden in der Bugkabine war durch die Luke schon ein Schwall Wasser eingedrungen. Das erste Frühstück mit Kochei, die im ersten Versuch zu hart wurden, artete in Hektik aus. Nachdem im zweiten Anlauf die Eier gut waren, verbrannte der Toast im Grill. Aber dann frühstückten wir doch noch in Ruhe und machten uns danach auf den Weg nach Shannonbridge.
 Der Regen ließ ganz allmählich nach und gegen Mittag erreichten wir unser Ziel. In Keellans Pub und Shop bekam Wilhelm endlich seine Köder (Maden, Würmer und Anfutter). Wir kauften noch ein paar Kleinigkeiten ein und Richard konnte nicht am Take-Away vorbei.
 Zurück zum Boot wollten wir noch Wasser nachtanken, aber der Öffner für den Tankdeckel war nirgends zu finden. Nach einiger Mühe kriegte Richard das Ding dann endlich mit Hilfe von einem Messer und diversen anderen Hilfsmitteln auf.
 Weiter ging's nach Clonmacnoise und Athlone. Die Männer waren allmählich müde - kein Wunder - und die Frauen übernahmen das Ruder.
 In Clonmacnoise herrschte, da es Sonntag war, Massenandrang. Wir fuhren weiter nach Athlone und konnten gerade noch in die Schleuse einfahren. Es ging weiter zum Lough Ree und zum Coosan Cut zwischen Killinure- und Coosan Lake. Der Ree zeigte sich heute, im Gegensatz zum Vorjahr, von seiner guten Seite. Wir kamen ohne größeres Schaukeln im Coosan Cut an. Es lag nur eine Ladywell dort und wir machten an einem Baum und einem Pflock fest.
 Monika hatte unterwegs schon toll unser Abendessen vorbereitet: die Kartoffeln waren geschält, die Zwiebeln geschnitten und der Salat gelesen. Alle hatten mächtig Kohldampf und so konnte ich nach dem Anlegen direkt in Aktion treten und unser Gulasch kochen. Richard erklärte sich freiwillig bereit, alleine zu spülen. Die Kochecke war auch etwas zu eng für zwei Personen. Nach dem Spülen war er dann vor lauter Anstrengung reif für die Dusche. Er testete sie als erster. Nach unserem Urlaub wird er wohl einen Haltungsschaden haben, da er nirgends vernünftig aufrecht stehen konnte. In der Dusche kämpfte er mit dem kalten und heißen Wasser. Doch bald war es vollbracht.
 Wilhelm hatte unterdessen auf dem Coosan Lake mit dem Außenborder gekämpft. Er kam unverrichteter Dinge zurück. Also wird es morgen nichts mit unserem Fischessen. Jetzt werden wir mal versuchen, ob das Kartenspielen heute etwas länger dauert, ohne dass alle sofort einschlafen.

Montag, 24.05.1993 Coosan Cut - Lanesborough

 Wilhelm war früh aus dem Bett gefallen. Aber da das Wetter äußerst schlecht war, legte er sich wieder hin. Richard war in der Nacht wach geworden, weil es bei ihm im Bett tierisch nass wurde. Es hatte durchgeregnet. Er packte kurzerhand sein Bettzeug und zog in den Wohnraum um.
 Auch während des Frühstücks regnete es unentwegt weiter und es war kalt und windig. Es war die Frage, ob wir bei diesem Wetter den See überqueren konnten. Es kam auf einen Versuch an. Hinter Hare Island fing es etwas kräftiger an zu schaukeln, aber es war zum Aushalten. Die Sicht war durch den Regen ziemlich eingeschränkt, aber mit Hilfe des Fernglases waren die Bojen doch zu finden. Wilhelm und ich lösten Richard am oberen Steuerstand ab. Nach der Hälfte der Strecke waren wir Beide nass wie die Katzen und das Wasser stand uns bis in die Schuhe. Monika hatte für uns alle Cappuccino gekocht und dies tat richtig gut.
 Ohne weitere Mühe erreichten wir Lanesborough und legten am Ende der Mole an. Hier im Ort wollten wir uns mit neuem Proviant eindecken. Der Regen verzog sich langsam und wir konnten endlich mal alles durchlüften. Wir versuchten unsere Klamotten trocken zu kriegen, denn alles roch schon etwas muffig.
 Die Männer setzten sich nebeneinander und "badeten" die Maden. Hier klappte es schon etwas besser, aber für eine richtige Mahlzeit langte es immer noch nicht. Sie wurden allerdings bald von ihren Plätzen vertrieben, weil ein Boot an ihrem Angelplatz anlegen wollte. Die Jungs auf dem anderen Boot fuhren mit einem Affenzahn auf den Steg zu und Wilhelm und Richard mussten schnell ihre Angelsachen retten. Richard's trockener Kommentar zu dieser Aktion:" Guck mal, Wilhelm die haben sogar extra einen Gang für "Trottel" (Throttle=Gashebel). Hier traf das aber auch absolut zu.
 Heute Abend machte es sich bemerkbar, dass wir alle länger geschlafen hatten. Unser Kartenspiel wurde nicht von gähnenden Leuten unterbrochen.
 Zu später Stunde kam Wilhelm dann noch auf die Idee, Würmer zu fangen. Monika kannte das System der Sausewürmer noch nicht und amüsierte sich köstlich. Wir fingen einige passable Exemplare. Wilhelm und Richard legten Aalangeln aus und nach kurzer Zeit hatten sie auch Glück. Es waren zwar keine Riesen, aber immerhin. So wurde es an diesem Abend das erste Mal recht spät.

Dienstag, 25.05.1993 Lanesborough - Rooskey

 Heute Morgen war es draußen wieder diesig und trüb. Wegen der Wurm- und Angelaktion letzte Nacht war es doch recht spät geworden und wir schliefen etwas länger. Aber für unser ausgedehntes, ausgiebiges Frühstück ließen wir uns trotzdem Zeit. Richard schrubbte vor dem Ablegen noch unser Deck, weil vom Kraftwerk überall kleine Rußpartikel rumlagen, die uns unter den Schuhen klebten.
 Dann ging's weiter in Richtung Termonbarry. Die Angler an der Zufahrt zur Schleuse waren begeistert; wir fuhren langsam an ihnen vorbei und sie riefen uns ihren Dank zu. Da die Schleuse bereits zu war - Mittagspause - entschlossen wir uns, durch den Camlin River zu fahren. Aber auch die Schleuse dort war natürlich geschlossen. So machten wir eine Zwangspause. Auf einem Schild stand zu lesen, dass man den Schleusenwärter der Termonbarry Lock kontaktieren sollte. Wir hofften darauf, das er uns bei der Einfahrt in den Fluss gesehen hatte, aber wir warteten vergebens.
 Nach zwei Uhr drehten wir unser Boot (es passte so gerade quer in den Fluss),  fuhren zur Schleuse nach Termonbarry und schleusten hoch. Die Bofin Star lag direkt vorne am Tor und wir kriegten lange Arme. Der Strudel war sehr stark und so ließen wir unseren stärksten Mann das vordere Tau halten. Tom, der Schleusenwärter, musste dann für uns noch die Brücke hochfahren und es ging weiter.
 Heute war das leidige Thema Kartenschreiben angesagt. Keiner hatte Bock, doch wir erfüllten schon mal zum Teil diese Aufgabe. Briefmarken gab es erst in Rooskey. Die Schleuse dort erlebten wir diesmal nicht im Regen. Tony, der Lockkeeper, machte wie immer seine Späßchen.
 Nach dem Aufschleusen machten wir fest und gingen zum Einkaufen. Wir entschlossen uns zu grillen und ergatterten ein paar Koteletts.
 Zurück an Bord zog sich der Himmel beträchtlich zu. An unserem Anleger wuselten wieder Tausende von Stinketieren rum. Einige rochen fürchterlich nach alten, nassen Schweißfußsocken. Prompt zum Grillen setzte dann der Regen ein und wir hatten einen "Irischen Grillabend". Monika und Wilhelm aßen den selbstgefangnen Fisch, Aal und Barsch.
 Die Sockenstinker nahmen allmählich Überhand und jeder rannte mit einem Kleenex rum, um die Viecher zu killen. Richard's Bett war durch den Regen wieder nass geworden und er beschloss, heute Nacht wieder in der Lounge zu schlafen. Als alle im Bett lagen, unterhielten wir uns noch eine Weile von Kabine zu Kabine.
 Richard brachte uns mit seinen Sprüchen dermaßen zum Lachen, dass uns der Bauch weh tat. Er sagte: "Monika liegt jetzt in ihrer Tropfsteinhöhle, Schatz brauchst du eine Schwimmweste ?" Wir fragten ihn, ob er im Delirium rede, aber er antwortete, nicht im Delirium sondern im Aquarium. Er meinte, er sei froh, dass das Bett in der Lounge 1,90 Meter lang sei und er keine Dauerwelle habe, sonst hätte er nicht in das Bett gepasst. Sagte es, und schnarchte schon.

Mittwoch, 26.05.1993 Rooskey - Carrick-on-Shannon - Leitrim

 Gegen acht Uhr wurde die Maschine angeworfen und ich kriegte fast einen Herzinfarkt. Wir hatten von den Stinkern die Nase voll und wollten zum Frühstück nach Dromod Harbour fahren. Als ich meine Waschaktion in der Duschkabine beendet hatte, waren wir auch schon fast da. Es war recht windig und selbst im Hafenbecken ging unser Boot hin und her. Dies hielt uns aber nicht vom Frühstück ab.
 Dann machten wir uns auf den Weg nach Carrick-on-Shannon. Unterwegs legten wir eine Liste an, was wir alles bei der Emerald Star Line reklamieren wollten. Auf dem Wege dorthin kam noch der rechte Scheibenwischer dazu. Er gab seinen Geist auf. Der Regen hörte nicht auf und der Wind blies sehr kräftig.
 Bei der Emerald angekommen, sagte Wilhelm Bescheid und kurz danach sah sich ein Mechaniker alles an. Er holte eine große, grüne Plane und spannte sie vorne über den Bug, die sogenannte "Tropfsteinhöhle". Der Scheibenwischermotor war total Fratze und wurde ausgetauscht.
 In der Zwischenzeit gingen wir zu Dritt einkaufen und Wilhelm hielt die Stellung. Wieder zurück zum Boot, versuchten wir noch eine trockene Matratze für Richard zu kriegen. Leider war kein Ersatz vorhanden und man versprach uns, die alte zu trocknen und sie uns nach Leitrim zu bringen. We hope so!
 Wir starteten in Richtung Leitrim, und das wieder bei strömendem Regen. Während unserer Fahrt überflog uns ein Hubschrauber der Army und landete dann auf einer Kuhwiese. Später klärte sich, das dem Piloten zusammen mit einigen Freunden ein Boot auf dem Fluss gehört und er dachte, es gesehen zu haben.
 In Leitrim hatte sich seit unserem letzten Aufenthalt einiges verändert. Am Pub prangte jetzt ein großes, blau-weißes Schild. Wilhelm und Richard gingen zum Dartsspielen, Monika duschte und ich legte mich auf's Bett. Null Komma Nichts war ich eingeschlafen. Zwischendurch hörte Monika Geräusche an Deck und dachte, ich  sei aufgestanden. Aber es war ein anderer Besucher, eine Katze. Sie hatte Wilhelm einen der Köderfische geklaut und wollte eigentlich auch noch aus dem Dinghy einen Fisch stibitzen. Aber dort stand vom Regen ziemlich viel Wasser drin und sie traute sich nicht.
 Ich war gerade aufgewacht, als es an Deck klopfte. Draußen stand ein Mitarbeiter der Emerald Star Line mit Richards trockener Matratze über der Schulter. Jetzt konnte er endlich wieder trocken schlafen.
 Die Männer kamen aus dem Pub von David zurück und mussten erst mal Siesta halten. Abends gingen wir dann noch mal alle hinüber und spielten Darts. Es begann recht harmlos mit Guinness und Whiskey. Der Dartsgewinner mußte bestellen und der Verlierer mußte alles zahlen. Wir fingen an mit Malibu und Black & White, danach gab es Bulmers. Zum Abschluss kippte David uns aus einer Limoflasche einen Selbstgebrannten ein. Der war so scharf, das man mit Sicherheit keine offene Flamme machen durfte. Das Zeug war "Poteen", ein Kartoffelschnaps.
 Als wir gegen halb zwölf den Pub verließen, hatten wir alle ordentlich einen sitzen. Wir hörten uns Richards und Monikas Lieblingskassette an, natürlich mit Chor. Es war  noch sehr witzig mit viel Situationskomik, die aber im nachhinein zu erzählen oder zu lesen, nur albern klingt. Daher bleibt dies unser Geheimnis.

Donnerstag, 27.05.1993 Leitrim - Cootehall - Lough Key

 Heute hatte keiner von uns das Verlangen, früh aufzustehen. Wir wurden aber etwas unsanft von einem Mähtraktor geweckt. Da alle einen dicken Schädel hatten, war dieses Geräusch nicht gerade angenehm.
 Das Frühstück lief im Zeitlupentempo ab und danach entschlossen wir uns weiter zu fahren. Wir zeigten den beiden noch das "End of Navigation" in Battlebridge und fuhren dann Richtung Cootehall. Am Übergang vom Shannon zum Boyle River schleppte Wilhelm auf Hechte. Nach einer Weile rupfte es auch an seiner Schnur, aber er zog nur ein altes Netz aus dem Fluss. Leider war es kein großer Hecht.
 Vorbei an Cootehall ging es zur Schleuse nach Knockvicar. Das Schleusentor stand offen, aber es war noch Lunchtime. Wir legten in der Schleuse an und Wilhelm und Richard gingen mit den Angeln zum Wehr. Kurze Zeit später hatte Richard dort einen dicken Wobbler verhakt. Man konnte ihn sehen aber er kriegte ihn nicht los. Um ihn zu retten sollte Richard mit dem Dinghy zum Wehr fahren. Bis das Dinghy leer geschöpft war, zeigte die Uhr fast Zwei und der Schleusenwärter kam zurück. Wir baten ihn, noch einen Moment zu warten denn Richard kämpfte gerade mit dem Außenborder. Der Schleusenwärter hatte einen dicken Wackermann in der Hand. Nachdem Wilhelm zustimmend mit dem Kopf genickt hatte, warf er den Stein in das Schleusenbecken. Richard wurde von dem Platscher von oben bis unten nass.
 Als der Motor dann endlich ansprang, hatte unser nasser Pudel Probleme, mit dem Dinghy die Richtung zu halten. Er verpasste fast das offene Schleusentor und wir machten uns vor Lachen beinahe in die Hosen. Der Wobbler wurde gerettet und als Richard in die Schleuse zurück fuhr, landete der nächste Stein im Wasser. Richard rief von unten: "Wilhelm, zeig dem Schleusenwärter mal wie groß und stark ich bin."
 Wir schleusten hoch und Richard ging erst mal duschen. In Rockingham Harbour tankten wir Wasser und machten uns Burger. Wir wollten zu unserem lauschigen Plätzchen im River Boyle, aber dort lag leider schon ein Boot. So ging's zurück über den See zur neuen Marina.
 Wir hatten alle noch etwas Nachwehen von gestern und uns Frauen saßen die Burger quer. So fiel unser Abendessen aus wegen Nebel. Die Männer gingen hoch ins Restaurant und schwärmten uns hinterher von der tollen Lasagne mit Salat vor. 
 Aber auch das konnte uns nicht locken. Wir spielten noch etwas Karten und fielen dann vom Nichtstun müde ins Bett.

Freitag, 28.05.1993 Lough Key - Drumsna

 Wir schliefen alle recht lange. Das Wetter versprach, bis auf ein paar "Sunny Spells", heute nicht sonderlich gut zu werden. 
 Wir machten uns auf zum schleusen und dann ging's weiter nach Carrick. Unterwegs, beim Schleppen, fing Richard einen mittleren Hecht. Da er aber leider nicht für alle reichte, wurde er schonend wieder ins Wasser zurück gesetzt.
 In Carrick-on-Shannon, bei Emerald-Star-Line war Stromausfall angesagt. Dies hinderte uns daran zu tanken. Aber Lust zu warten, bis der Strom wieder da war, hatten wir auch nicht. Also setzten wir, nach einigen Souvenireinkäufen, unsere Fahrt fort. Der Regen ließ nicht nach, und so entschlossen wir uns, nicht den Steuerstand auf der Flybridge zu nutzen, sondern von unten aus der Kabine das Boot zu steuern.
 Das Schleusen in der Albert-Lock ging ohne Probleme vonstatten. Kurz hinter der Schleusenausfahrt hatte Richard dann wieder einen Hecht an der Schleppangel. Ungefähr das gleiche Kaliber wie am Vormittag. Hätten wir den Hecht aufgehoben, wären wir mit Sicherheit alle satt geworden. Aber so bekam auch dieser Hecht seine Freiheit wieder.
 Im alten Hafenbecken von Drumsna fanden wir dann einen Liegeplatz. Da der Regen immer noch nicht nachließ, entschlossen wir uns, eine Runde Doppelkopf zu spielen. Als der "kleine Hunger" rief, bereiteten wir uns unsere Steaks zu. Das ganze Boot roch wie eine Pommesbude. Wir ließen alles stehen und liegen und gingen in den Pub. Alle vier hingen etwas schlaff auf dem Sofa rum, aber der Akku für die Video-Kamera musste noch voll werden. Monika und ich gingen schon mal vor zum Boot und amüsierten uns mit der Spülerei. Als wir gerade fertig waren, kamen die Männer auch zurück. 
 Nachmittags hatte sich Richard mit einem Würstchen eine Promenadenmischung zum Freund gemacht. Der Hund war so begeistert von uns, dass er uns regelmäßig auf dem Boot besuchen kam und nach mehr verlangte. Und auch ein Schwanenpaar, das um unser Boot herum schwamm, wurde mit Brot versorgt.
 Das Aalangeln brachte nur noch zwei kleine "Schnürsenkel"-Aale und so gingen wir recht früh schlafen.

 

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Musik mit freundlicher Genehmigung von Amano!


Musiktitel: Sonny (Copyright by Amano)

 

 

 

historische Klosteranlage Kilmacduagh

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Schleusenhund in Meelick

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zufahrt nach Clonmacnoise

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Wurmfänger

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Shannon-Erne-Waterway - noch im Bau

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der "Netzfischer"

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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